Ein hochkarätiger Kamingesprächsgast fand sich anlässlich der letzten der zehn Lehreinheiten des VI. Universitätslehrgangs Jagdwirt/in zur anregenden Diskussion mit den zukünftigen Absolventen ein: Der Rektor der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dr.h.c.mult. Martin Gerzabek, selbst Jäger und Absolvent der Landwirtschaft an der BOKU und Professor für Umwelttoxikologie und Isotopenanwendung, führt die umfangreichen Agenden der Universitätsleitung seit dem Jahr 2009 durch vielerlei stürmische Gewässer.
Neben der laufenden Forschung und Lehre bilden "gerade die markt- und zielgruppenorientierten Universitätslehrgänge der BOKU eine gute Möglichkeit für eine rasche Anwendbarkeit in der Praxis, Zugang zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und einen intensiven Erfahrungsaustausch unter den TeilnehmerInnen", so Gerzabek. Durch ein sehr effizientes Qualitätssicherheitsmanagement werde der Universitätslehrgang Jagdwirt/in auf allen Ebenen den sehr hohen Anforderungen im internationalen Vergleich gerecht. Gerzabek weiter "insbesonders den Verantwortlichen des Universitätslehrgangs Jagdwirt/in sei es in hohem Maße gelungen, mit seinem Lehrangebot und der Professionalität in der Umsetzung auf die vielfältigen Interessen und Bedürfnisse von Praktikern einzugehen. Zum Beispiel liegen die Veranstaltungsorte in den unterschiedlichsten Wildlebensregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Exkursionen und Übungen vor Ort: Vom Arlberg (mit Schwerpunkt Stein- und Gamswild) bis hin zum Neusiedlersee (mit Schwerpunkt Wasserwild)".
Der Gastgeber und stellvertretende Leiter des Lehrgangs, Dr. Fredy Frey-Roos, unterstrich dabei mehrmals, dass das Engagement der fast 50 internationalen Experten - überwiegend selbst JägerInnen - die zu diesem umfangreichen und einzigartigen Lehrangebot im jagdlichen Weiterbildungsbereich beitragen, nicht selbstverständlich sei und vor allem mit ihrer eigenen Leidenschaft zum Thema begründet sei.
Jedes Jahr beginnt ein Lehrgang mit insgesamt 20 TeilnehmerInnen aus dem deutschsprachigen Großraum, d.h. aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein und Südtirol. Die inhomogene Zusammensetzung der TeilnehmerInnen bezüglich ihrer Herkunftsorte, ihrer Alters- und Ausbildungs- bzw. Berufsstruktur ist beabsichtigt und sorgt für einen optimalen Mix an Diversität innerhalb der Gruppe und für "aufschlussreiche Blicke hinter die Kulissen der jeweiligen Jagdsysteme. Von so mancher Durchmischung könnte man durchaus profitieren ...", so Simone Lechner, Jahrgangssprecherin des VI. Lehrgangs, aus Südtirol stammend.
"Ich habe schon so viele, auch mittelfristig sehr interessante, Impulse aus dem im Lehrgang Gehörten in meiner jagdlichen Praxis umsetzen können. Aktuell arbeite ich an der Habitatverbesserung für Niederwild in meinem Landkreis, wo mich einige Lehrende, die ich kennen gelernt habe, aktiv dabei unterstützen. Man hat ja doch so seine Hemmschwellen, internationale "Kapazunder" zu kontaktieren - aber das sehe ich jetzt viel entspannter. Ich fühle mich einer wissenschaftlichen Diskussion durchaus gewachsen" so Kalle Tadsen, Getränkegroßhändler aus Schleswig-Holstein. Und weiter "... die extrem attraktiven Veranstaltungsorte in ganz Österreich - vom Arlberg bis zum Nationalpark Neusiedlersee, von Kärnten bis Salzburg - waren der Hammer! Die Österreich-Werbung müsste eigentlich dafür viel Sponsorgeld aus ihrem Marketingbudget in der BOKU parken? Mein Résumé aus zehn Lehreinheiten Top-Bildungstransfer an der BOKU in Wien: Der Vergleich - gerade aus aktuellem Anlass - mit Blick nach Baden-Württemberg mach sicher und gelassen ;-)".
"Ich habe in den letzten vier Semestern fast 50 anerkannte Spezialisten aus der Wildbiologie, Jagdwirtschaft, Tiermedizin, Jagdkultur oder der Medienwirtschaft persönlich kennen gelernt und aufregende Diskussionen mit ihen auf Augenhöhe führen können. Ein Gewinn auf allen Ebenen. Das hätte ich mir so nicht erwartet ...", so Wolfgang M. Roser, Software-Spezialist aus Niederösterreich.
"Mein Beruf ist meine Leidenschaft, daher reizte es mich sehr, dieses anspruchsvolle Studium zu meiner persönlichen Weiterbildung anzutreten. Bei einem Arbeitsstellenwechsel stellte das Studium kein Hindernis dar, ganz im Gegenteil: es fand im Forstbetrieb große Anerkennung und Zuspruch in der zeitlichen Unterstützung. Viele Gedankenanstöße und Ideen zur professionellen Wildbewirtschaftung, sowie zu Monitoring und Artenschutz - besonders in Bezug auf Rauhfußhühner - konnte ich bereits in der Praxis einfließen lassen und ich bin überzeugt davon, dass sich der Einsatz gelohnt hat. Zudem konnte ich sehr interessante Kontakte in Österreich knüpfen, der Erfahrungsaustausch ist für mich besonders wertvoll", so Andree Friedrich, Berufsjäger und Forstmeister in Sachsen.